Bruno Paul zählt zu den einflussreichen Gestaltern in Deutschland der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Zu seinen frühen Betätigungsfeldern gehörten Illustrationen für die Zeitschrift „Jugend“ und Karikaturen für den „Simplicissimus“. Während des ersten Weltkriegs gab er die Zeitschrift „Wieland“ heraus.
Ende der 1890er Jahre begann er mit der Gestaltung von kunsthandwerklichen Gegenständen und dem Entwurf von Möbeln sowie kompletten Inneneinrichtungen. Es folgten Entwürfe für Inneneinrichtungen von Wohnhäusern sowie von Reiseschiffen. Für diese Arbeiten erhielt er zahlreiche Preise.
Auf der Bayerischen Landes-Gewerbe-, Industrie- und Kunstausstellung 1906 wurde sein erster architektonischer Entwurf, das „Weinhaus“, realisiert. In Berlin folgte dann 1907 das Haus Schuppmann als erstes Wohnhaus. Schnell entwickelten sich die Ateliers für Architektur in Berlin und Köln von Bruno Paul landesweit zu den gefragten Adressen des gehobenen Bürgertums. Die von ihm und seinen Mitarbeitern in der Folgezeit geplanten Wohnhäuser in Berlin, Duisburg, Dresden, Frankfurt, Hamburg, Königsberg, Königstein, München, Prag, Soest, Straßburg, Wetzlar und Wiesbaden waren meist als Gesamtkunstwerke angelegt, da auch die Entwürfe für die Inneneinrichtung sowie die Gartengestaltung realisiert wurden. Für Essen, Gelsenkirchen sowie Köln wurden Kaufhäuser entworfen und das erste Verwaltungshochhaus in Berlin, das Kathreiner-Hochhaus, entstand nach Plänen des Berliner Ateliers Bruno Paul. Er gehörte zu den Wegbereitern der modernen Architektur in Deutschland. Namhafte Architekten, wie Adolf Meyer oder Ludwig Mies van der Rohe, die später das Bauhaus in Weimar, Dessau und Berlin prägten, verbrachten ihre „Lehrjahre“ in seinem Büro.
Diese Webseite ist eine fotografische Bestandsaufnahme der heute noch erhaltenen Gebäude der Ateliers für Architektur Bruno Paul. Einige Gebäude wurden kriegsbedingt zerstört oder noch bis in die 1970er-Jahre abgerissen, einige, wie das Haus Fraenkel in Hamburg oder das Ruderheim am Möhnesee, wurden in den vergangenen Jahren bis zur Unkenntlichkeit verändert.